Die Pamir


Germany, flag

Unter deutscher Flagge


Die Pamir in der Werft Blohm & Voss

Kapitän Helmut Grubbe
1950 sollten die Passat und die Pamir verschrottet werden. Durch zwei deutsche Partner, Heinz Schliewen (ein Shiplover und Reeder) und Kapitän Helmut Grubbe, wurden beide Schiffe zurückgekauft, um sie als frachtfahrende Schulschiffe wieder in Fahrt zu bringen. Die Pamir erhielt das Erkennungssignal DKEF. Schliewen hatte noch weitere Pläne mit Grossseglern, jedoch nur die Pamir und Passat kamen letztlich wieder in Fahrt. Schliewen hatte auch beabsichtigt, die Moshulu und die Carl Vinnen anzugekaufen, was jedoch nicht gelang. Er plante auch einen Nachbau des legendären Fünfmastvollschiffes Preussen.

Beide Schiffe wurden in Kiel von 1950 bis 1951 überholt und nebst neuen Inneneinrichtungen auch mit Dieselmotoren ausgerüstet. Für die Pamir wurden rund 2,5 Mio DM aufgewendet.

1952 unternahmen die Pamir und die Passat je eine Überfahrt von Hamburg nach Rio de Janeiro. Beide Schiffe wurden jedoch schon 1952 wegen offenen Rechnungen an die Kette gelegt.

Im April 1954, ersteigerte ein Konsortium von vierzig deutschen Reedern (Laeisz nahm nicht daran teil), die Pamir für DM 310'000 - Kreditgeber war Schleswig-Holsteinsche Landesbank.

Pamir und Passat machten zwischen 1954 und 1957 noch je 5 Reisen nach Südamerika. Ihr Betrieb war jedoch nicht mehr rentabel und es war geplant, beide Schiffe im Laufe des Jahres 1957 nach ihrer Rückkehr aufzulegen.

Nachdem die Pamir lose Gerste geladen hatte, verliess sie Rio zu ihrer letzten Heim-Reise.

An 21. September 1957, geriet die Pamir in den Hurrikan Carrie und sank 600 Seemeilen west-südwestlich der Azoren auf Position 40°20' West und 35°57' Nord.


Arkansas Gazette 23/09/57
Von den 86 Mann Besatzung konnten nur sechs gerettet werden. Der Verlust der Pamir löste weittrangende Diskussionen über den Betrieb von Windjammern aus.

Viele erfahrene Seeleute (inkl. Kapitäne) stimmten dem Seeamts-Spruch, der im Januar 1958 gefällt wurde, nicht zu.

Zwei Monate nach dem Verlust der Pamir geriet die Passat in eine ähnliche Situation. Auf Heimatkurs nach Hamburg machte sie mit einem in dieser Jahreszeit üblichen Nordatlantik-Tiefs Bekanntschaft. Die lose geladene Gerste geriet alsbald nach Backbord ins Rutschen. Als die Schlagseite 40° Grad erreichte, entschloss sich Kapitän Helmut Grubbe schliesslich, den Tieftank mit 600 Tonnen Wasser zu fluten und liess die Gerste ins Meer ausschwemmen. Mit dieser Massnahme rettete der Kapitän das Schiff und seine Mannschaft. Die Passat erreichte Lissabon als Nothafen und segelte nach dem Umtrimmen der Ladung weiter nach Hamburg mit einem Schlepper als Stand-by.

Die Passat segelte nach 1957 nie wieder und gehört heute der Stadt Lübeck. Sie liegt unweit dem Strand Priwall in Travemünde. 1998 wurde sie auf der Flender Werft für 7 Mio DM überholt. Die neuesten Ankündigungen sind, dass sie segelfertig ausgerüstet werden soll.

Fotos


In der Werft Blohm & Voss

Zurück von Argentinien

Südatlantik, 1956 (Ref.)

Das Buch von Tunstall-Behrens

Die drittletzte Fahrt   Die letzte Reise

Das Wrack   Eine Kirche mit einem Rettungsboot   Das Wrack der Pamir   Mannschaftsliste

Die Pamir